1. Die bedeutendsten jüdischen Feiertage

Einführung

Der jüdische Kalender ist ein Lunisolarkalender, der Mondmonate (29 oder 30 Tage) mit Sonnenjahren (365 Tage) vereint. Der Kalender gliedert sich in einen siebentägigen Zyklus und dient der Datierung der jüdischen Feiertage, die oft dem Wechsel der Jahreszeiten entsprechen. In Israel ist die Verwendung des jüdischen Kalenders immer noch üblich; zunehmend wird parallel aber auch der gregorianische Kalender verwendet. Die Jahreszählung des jüdischen Kalenders beginnt mit der Erschaffung der Welt nach der Erzählung im Buch Genesis.


Quelle 1a

Ha Lachma Anya

Dies ist das Brot der Armut, das unsere Väter in Ägypten gegessen haben;
Wer hungrig ist, komme und esse.
Wer in Not ist, komme und feiere Pessach mit uns;
Dieses Jahr sind wir hier; im nächsten Jahr im Land Israel;
Dieses Jahr sind wir Sklaven; im nächsten Jahr freie Menschen.

Überlieferter Text.

Ha Lachma Anya ist der zur Eröffnung der Pessachnacht auf Aramäisch vorgetragene oder gesungene Text. Darin werden die Hauptaspekte des Festes geschildert, insbesondere der Auszug aus Ägypten. Dieser ist gleichbedeutend mit dem Ende der Sklaverei und der Ernennung Israels zum gelobten Land, in dem Juden als freie Menschen leben werden.

Quelle 1b

Ma Nishtana?



Fuente https://www.youtube.com/watch?v=PXvpHAAFXkk


„Ma Nishtana?“ (Worin unterscheidet sich diese Nacht von all den anderen Nächten?) bezeichnet die vier rituellen Fragen, die das jüngste Kind der Familie im Anschluss an Ha Lachma Anya singt. Mit diesen Fragen leitet das Kind die Erzählung vom Auszug aus Ägypten ein.
Die vier Fragen lauten:
Worin unterscheidet sich diese Nacht von all den anderen Nächten?

  • In jeder anderen Nacht essen wir sowohl gesäuertes als auch ungesäuertes Brot. In dieser Nacht essen wir nur ungesäuertes Brot (Matze).
  • In jeder anderen Nacht essen wir verschiedenes Gemüse. In dieser Nacht essen wir nur bittere Kräuter (Maror).
  • In jeder anderen Nacht tunken wir unser Essen nicht ein, nicht ein einziges Mal. In dieser Nacht tunken wir es sogar zweimal (Maror in Essig oder in Salzwasser).
  • In jeder anderen Nacht essen wir entweder sitzend oder angelehnt. In dieser Nach essen wir alle angelehnt (wie die freien Menschen in der Antike).
Quelle 1c

Der Seder


Der Seder (hebräisch „Ordnung“) ist ein Haus- und Familienfest, dessen Ursprünge bis ins 2. Jahrhundert zurückreichen. In ihm wird dem Auszug der Israeliten aus Ägypten gedacht. In Anlehnung an die Bibelgeschichte wird ein Teller bestimmter Speisen gereicht, die alle eine symbolische Bedeutung aufweisen (auf dem Foto im Uhrzeigersinn):

  • Eine gebratene Lammkeule zur Erinnerung an die Opferung des Pessachlamms.
  • Ein hart gekochtes Ei zur Erinnerung an die Zerstörung des Tempels von Jerusalem.

(Diese Speisen sind nicht für den Verzehr gedacht)

  • Maror (bittere Kräuter, Petersilie oder Kerbel) zur Erinnerung an die Bitterkeit der Sklaverei.
  • Essig oder Salzwasser zur Erinnerung an die Tränen der Sklaven, in das die Bitterkräuter zweimal getunkt werden.
  • Charosset, je nach aschkenasischer oder sephardischer Tradition entweder eine Apfel- oder Feigenpaste, zur Erinnerung an den Lehm, aus dem die hebräischen Sklaven die Häuser der Ägypter bauten.
  • Salat mit dem das Charosset gegessen wird.
  • In der Mitte des Tellers ist Meerrettich oder schwarzer Rettich angerichtet sowie weitere „Bitterkräuter“, die zusammen mit dem Matze, dem ungesäuerten Brot, gegessen werden. Das Brot wird zugedeckt unter dem Teller aufeinandergeschichtet.

Außerdem werden drei Matze und vier Gläser Wein zu bestimmten Zeiten während des Essens verzehrt.

Foto von Laurent Klein
Der Inhalt unterliegt der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International

Quelle 2a

Der Dreidel

Das auf einem Markt in Jerusalem aufgenommene Foto zeigt zwei Dreidelarten: den orangefarbenen Dreidel für die Diaspora und den blauen für Israel.

Wikimedia Commons. Nutzung unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation
Der Inhalt unterliegt der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 unported
Foto von Adiel Io. Bild online abrufbar unter URL: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Colorful_dreidels2.JPG
(30/03/2015)

Quelle 2b

Der Chanukka-Leuchter

Der Stil dieses Chanukka-Leuchters spiegelt die große Vielfalt der Leuchter wider. Der auf dem Foto dargestellte Kerzenständer ist der Form von König Davids Harfe nachempfunden. Der Tradition zufolge komponierte König David die Psalmen. Besonders hervorzuheben ist hier der Einfluss des Jugendstils.