3. Buddhismus in China

Quelle Nr. 1

Ausbreitung des Buddhismus in China

Von Gunawan Kartapranata
Erstellt am 31.1.2014
CC BY-SA 3.0
http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_Buddhism#mediaviewer/File:Buddhist_Expansion.svg

Eine kartographische Darstellung der Ausbreitung des Buddhismus in ganz Asien von seinem Ursprung im Nordindien des 6. Jahrhunderts v. u. Z. bis hin zu seinem Niedergang in Indien und Gedeihen in Südostasien, Tibet, China, Korea und Japan im 12. Jahrhundert.

Quelle Nr. 2

Die Chinesischen Schulen des Buddhismus

Name der Schule Blütezeit Wichtigste Texte
Tientai
(Himmlische Terrasse)
6. Jahrhundert Das Lotus-Sutra
Huayan
(Blütenschmuckschule)
7. Jahrhundert Das Blumengirlanden-Sutra
Zhenyan
(Heilige Worte)
8. Jahrhundert Das Sutra des Mahavairocana
Chan
(Meditation)
9-11. Jahrhundert Verschiedene Sutren, Aufzeichnungen der Reden der Großmeister
Jingtu
(Reines Land)
7-9. Jahrhundert Die Sutren des Reinen Landes

Table by Giovanni Lapis.

Eine tabellarische Auflistung der wichtigsten Schulen des chinesischen Buddhismus. Diese wurden nicht von außerhalb eingeführt; sie sind in China entstanden, haben dort ihre Blütezeit erlebt und waren für die Entwicklung eines chinesischen Verständnisses des Buddhismus verantwortlich.

Quelle Nr. 3

Auszüge aus den „Aufzeichnungen des Linji“

Der Meister macht seiner versammelten Mönchsgemeinschaft deutlich: „Wahrheits-Suchende!, die Wahrheit bedarf keiner An- strengung. Es handelt sich um etwas Gewöhnli- ches, ledig alles Tuns. Scheißt und pisst, bekleidet Euch und esst! Überkommt Euch Unannehmlichkeiten, dann ruht. Der Narr lacht über mich. Der Weise aber weiß warum.“ Jemand aus alten Zeiten sagte: „Alle, die Ihr Eure Bemühungen nach außen richtet, sind dumme Kerle. Wenn Ihr Euch darüber hinaus überall zu Euren eigenen Herrn macht, werden die Plätze, an denen Ihr steht, die Wahrheit sein. Welche Objekte Euch zukommen, sie können Euch nicht umstürzen.“
[...]
„Wahrheits-Suchende!, vertraut nicht Eurem Begleiter, er ist ein einziges Trugbild und Illusion! Früher oder später wird er der Auflösung anheimfallen. Was in der Welt könnte Euch zur Befreiung führen? Ihr ergattert Euch nur einen Mund voll Speise zum Essen, flickt Eure Kutten und vertut Eure Zeit. Vielmehr, Ihr sollt Euch einen Lehrer suchen; Ihr sollt nicht die Zeit verplempern. Die Zeit sollt Ihr für wertvoll halten; In jedem Gedanken ereilt Euch die Unbeständigkeit.“
[...]
„Beschränkt Ihr Euch auf die Meinung der Ansicht des Mönches der Berge, so gibt es keinen Buddha, kein Wesen, keine alte Zeit, kein Jetzt. Diejenigen, die es erfassen, erfassen es, ohne dass Zeit verstreichen müsste. Weder Üben, noch Erleuchtung gibt es; es gibt kein Gewinnen und kein Verlieren.“

Aus: Mörth, Robert Christian (1987): Das Lin-chi lu des Ch'an-Meisters Lin-chi Yi-Hsüan (+ 866). Der Versuch einer Systematisierung des Lin-chi lu. Hamburg (Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens: Mitteilungen der Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens e.V.; 106), S. 95, 103, 105 (mit leichten Veränderungen zur Vorlage).

Auszüge aus den „Aufzeichnungen des Linji“. Linji (+866) war ein Großmeister der Chan-Schule, die gemeinhin unter ihrer japanischen Schreibweise als Zen-Buddhismus bekannt ist und die interessanteste der buddhistischen Bewegungen in China darstellt. Die „Aufzeichnungen des Linji“ sind die Transkription seiner Predigten an seine Gefolgschaft und zeigen die Ideale der Genügsamkeit und Wesentlichkeit, welche, zusammen mit ihren widersprüchlichen Aussagen, typische Charakteristika der Zen-Schule darstellen.

Quelle Nr. 4

Guanyin an einem Lotusteich


Guanyin an einem Lotusteich
unbekannter Künstler
China, Ming-Dynastie (1368 – 1644), datiert 1593
hängende Rolle, Tinte und Farbe auf Seide
Eigentumsverhältnisse: Rogers Fund, 1918
The Metropolitan Museum of Art (New York), www.metmuseum.org

Ein buddhistisches Bild des weiß gekleideten Guanyin (Sanskrit: Avalokiteshvara), des weiblichen
the Bodhisattva des Mitgefühls. Guanyin genießt nach wie vor größte Verehrung in weiten Teilen des chinesischen Buddhismus.








Quelle Nr. 5

Liang Kais Dichter am sumpfigen Ufer


Dichter am sumpfigen Ufer
Liang Kai
China, südliche Song-Dynastie (1127 – 1297)
Fächer als Albumseite, Tinte auf Seide
Eigentumsverhältnisse: Vermächtnis von John M. Crawford Jr. 1988
The Metropolitan Museum of Art (New York), www.metmuseum.org

Diese Tuschmalerei des Künstlers und Chan-Mönchs Liang Kai (1140 – 1210) ist ein Beispiel für die Kunstformen, die nachhaltig von den Idealen des Chan-Buddhismus – Genügsamkeit und Wesentlichkeit – inspiriert wurden.