Einführung in den Buddhismus II. Die Ausbreitung in der Welt


Giovanni Lapis. Ca' Foscari Universität Venedig (Italien)

Der Begriff “Buddhismus” verweist auf eine Religion, die eine Vielzahl an Traditionen, Glaubensrichtungen und Praktiken überall in Asien umfasst und hauptsächlich auf die Lehren des Siddhartha Gautama zurückgeführt werden kann, der gemeinhin auch als Buddha bekannt ist. „Buddha“ ist ein Wort der Sanskrit-Sprache und bedeutet „der Erwachte“ oder „der Erleuchtete“. Gemäß buddhistischer Tradition „erwachte“ und entdeckte Siddhartha Gautama nach einer Periode der Askese und Meditation die Wahrheit über bzw. das Gesetz der Dinge (Dharma) und begann dieses zu predigen. Und tatsächlich tendieren Buddhisten dazu, sich als die „Schüler des Dharma“ zu identifizieren. Der fundamentale Kern buddhistischer Lehre handelt von einem Pfad, der durch die Überwindung von Ignoranz und Verlangen hin zu einem Zustand der Glückseligkeit führt – frei von jeglicher Art des Leidens – und Nirwana heißt. Der Buddhismus hat im spirituellen, kulturellen und sozialen Leben ganz Asiens eine zentrale Rolle gespielt und sich während des 20. Jahrhunderts zunehmend auch in Richtung Westen verbreitet