5. Judentum und Juden im 20. und 21. Jahrhundert
Während des 20. Jahrhunderts trugen Juden in beachtlicher Weise zur intellektuellen, technischen, wissenschaftlichen, künstlerischen und politischen Entwicklung vieler Gesellschaften sowohl in Europa als auch in Nordamerika und der arabisch-muslimischen Welt bei. Das neue Jahrhundert bezeugt die Entstehung der zionistisch-nationalistischen Bewegung im Judentum, deren Bestrebungen stufenweise im Osmanischen Reich und später im Völkerbundmandat für Palästina erfüllt wurden. Gleichzeitig löste der Zionismus jedoch auch einen der längsten Konflikte der gegenwärtigen Geschichte im Nahen Osten aus. Im 20. Jahrhundert ereignete sich der Genozid an den Juden. Die Bedeutung des Völkermordes an den Juden reichte über die jüdische Welt hinaus und warf Fragen für die gesamte Menschheit auf. Obwohl die Shoah einen langen und tiefgreifenden Einfluss auf das Judentum hatte, konnte sie es nicht zerstören. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Judentum eine Zeit der Erholung und des Gedeihens, die die Grundlage für die Erneuerung der jüdischen Gemeinden auf der ganzen Welt bildete.
Der Judenstaat
Das Bild zeigt den Bucheinband von Theodor Herzls (1860-1904) im Jahr 1896 erschienenen Hauptwerk Der Judenstaat. Herzl war ein jüdischer Journalist aus Österreich und Gründervater des politischen Zionismus. Da ihn das plötzliche Aufkommen des Antisemitismus während der Dreyfus-Affäre in Frankreich sehr traf, wurde Herzl auf den Ausschluss der jüdischen Bevölkerung aus vielen Gesellschaften, in denen sie lebten, aufmerksam. Daraufhin legte er ein ausführliches Programm vor für die Erschaffung eines Nationalstaates zum Zwecke des Schutzes der Juden vor dem Antisemitismus. Sein Vorschlag basierte auf einer modernen Version des antiken Judentums, verwarf aber die Idee einer Theokratie („Unsere Priester sollen in ihren Tempeln bleiben wie unsere Berufssoldaten in ihren Barracken“). Der erste Zionistenkongress fand 1897 in Basel statt und schuf die Grundlagen für die zionistische Bewegung („das Baseler Programm“). Die zionistische Bewegung traf allerdings nicht in der gesamten jüdischen Welt auf Unterstützung. Der Großteil der Juden war damals aus verschiedenen Gründen gegen die im Werk Herzls unterbreiteten Vorschläge.
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(09/02/2015)
Israelische Unabhängigkeitserklärung
Der vorliegende Text ist die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel vom 14. Mai 1948. Der Text wurde in der Hauptgalerie des Tel Aviv Museums vorgetragen vom zukünftigen Ministerpräsidenten von Israel und Präsidenten der Jewish Agency, des exekutiven Arms der Zionistischen Weltorganisation, David Ben Gurion (1886-1973). Die Erklärung ist ein Symbol für die Umsetzung des im 19. Jahrhundert entstandenen, politisch-motivierten zionistischen Projekts und folgte auf den Teilungsplan des Völkerbundmandats für Palästina, über das am 29. November 1947 in der Vollversammlung der Vereinten Nationen abgestimmt wurde. Zur Bekräftigung der säkularen Zusammengehörigkeit der jüdischen Bevölkerung mit dem Land ihrer Vorfahren (Eretz Israel) wurden in der Erklärung die jüdischen und die demokratischen Eigenschaften des neuen Staates betont, der als Ergebnis eines Kompromisses zwischen den verschiedenen Strömungen der zionistischen Bewegung entstand.
Im Land Israel entstand das jüdische Volk. Hier prägte sich sein geistiges, religiöses und politisches Wesen. Hier lebte es frei und unabhängig, Hier schuf es eine nationale und universelle Kultur und schenkte der Welt das Ewige Buch der Bücher.
Durch Gewalt vertrieben, blieb das jüdische Volk auch in der Verbannung seiner Heimat in Treue verbunden. Nie wich seine Hoffnung. Nie verstummte sein Gebet um Heimkehr und Freiheit.
Beseelt von der Kraft der Geschichte und der Überlieferung, suchten Juden aller Generationen in ihrem alten Lande wieder Fuß zu fassen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte kamen sie in großen Scharen. Pioniere, Verteidiger und Einwanderer, die trotz der Blockade den Weg in das Land unternahmen, erweckten Einöden zur Blüte, belebten aufs Neue die hebräische Sprache, bauten Dörfer und Städte und errichteten eine stets wachsende Gemeinschaft mit eigener Wirtschaft und Kultur, die nach Frieden strebte, aber sich auch zu schützen wusste, die allen im Lande die Segnungen des Fortschritts brachte und sich vollkommene Unabhängigkeit zum Ziel setzte.
Im Jahre 1897 trat der erste Zionistenkongress zusammen. Er folgte dem Rufe Dr. Theodor Herzls, dem Seher des jüdischen Staates, und verkündete das Recht des jüdischen Volkes auf nationale Erneuerung in seinem Lande. Dieses Recht wurde am 2. November 1917 in der Balfour-Deklaration anerkannt und auch durch das Völkerbundmandat bestätigt, das der historischen Verbindung des jüdischen Volkes mit dem Lande Israel und seinem Anspruch auf die Wiedererrichtung seiner nationalen Heimstätte internationale Geltung verschaffte.
Die Katastrophe, die in unserer Zeit über das jüdische Volk hereinbrach und in Europa Millionen von Juden vernichtete, bewies unwiderleglich aufs Neue, dass das Problem der jüdischen Heimatlosigkeit durch die Wiederherstellung des jüdischen Staates im Lande Israel gelöst werden muss, in einem Staat, dessen Pforten jedem Juden offenstehen, und der dem jüdischen Volk den Rang einer gleichberechtigten Nation in der Völkerfamilie sichert.
Die Überlebenden des Holocaust in Europa sowie Juden anderer Länder scheuten weder Mühsal noch Gefahren, um nach dem Lande Israel aufzubrechen und ihr Recht auf ein Dasein in Würde und Freiheit und ein Leben redlicher Arbeit in der Heimat durchzusetzen.
Im Zweiten Weltkrieg leistete die hebräische Gemeinschaft im Lande Israel ihren vollen Beitrag zum Kampfe der frieden- und freiheitsliebenden Nationen gegen die Achsenmächte. Mit dem Blute ihrer Soldaten und ihrem Einsatz für den Sieg erwarb sie das Recht auf Mitwirkung bei der Gründung der Vereinten Nationen.
Am 29. November 1947 fasste die Vollversammlung der Vereinten Nationen einen Beschluss, der die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel forderte. Sie rief die Bewohner des Landes auf, ihrerseits zur Durchführung dieses Beschlusses alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Die damalige Anerkennung der staatlichen Existenzberechtigung des jüdischen Volkes durch die Vereinten Nationen ist unwiderruflich.
Gleich allen anderen Völkern, ist es das natürliche Recht des jüdischen Volkes, seine Geschichte unter eigener Hoheit selbst zu bestimmen.
Demzufolge haben wir, die Mitglieder des Nationalrates, als Vertreter der hebräischen Bevölkerung und der zionistischen Organisation, heute, am letzten Tage des britischen Mandats über Palästina, uns hier eingefunden und verkünden hiermit kraft unseres natürlichen und historischen Rechtes und aufgrund des Beschlusses der Vollversammlung der Vereinten Nationen die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel – des Staates Israel.
Wir beschließen, dass vom Augenblick der Beendigung des Mandates, heute um Mitternacht, dem sechsten Tage des Monats Ijar des Jahres 5708, dem 15. Mai 1948, bis zur Amtsübernahme durch verfassungsgemäß zu bestimmende Staatsbehörden, doch nicht später als bis zum 1. Oktober 1948, der Nationalrat als vorläufiger Staatsrat und dessen ausführendes Organ, die Volksverwaltung, als zeitweilige Regierung des jüdischen Staates wirken sollen. Der Name des Staates lautet Israel.
Der Staat Israel wird der jüdischen Einwanderung und der Sammlung der Juden im Exil offenstehen. Er wird sich der Entwicklung des Landes zum Wohle aller seiner Bewohner widmen. Er wird auf Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden im Sinne der Visionen der Propheten Israels gestützt sein. Er wird all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht, soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen. Er wird Glaubens- und Gewissensfreiheit, Freiheit der Sprache, Erziehung und Kultur gewährleisten, die Heiligen Stätten unter seinen Schutz nehmen und den Grundsätzen der Charta der Vereinten Nationen treu bleiben.
Der Staat Israel wird bereit sein, mit den Organen und Vertretern der Vereinten Nationen bei der Durchführung des Beschlusses vom 29. November 1947 zusammenzuwirken und sich um die Herstellung der gesamtpalästinensischen Wirtschaftseinheit bemühen.
Wir wenden uns an die Vereinten Nationen mit der Bitte, dem jüdischen Volk beim Aufbau seines Staates Hilfe zu leisten und den Staat Israel in die Völkerfamilie aufzunehmen.
Wir wenden uns – selbst inmitten mörderischer Angriffe, denen wir seit Monaten ausgesetzt sind – an die in Israel lebenden Araber mit dem Aufrufe, den Frieden zu wahren und sich aufgrund voller bürgerlicher Gleichberechtigung und entsprechender Vertretung in allen provisorischen und permanenten Organen des Staates an seinem Aufbau zu beteiligen.
Wir reichen allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und zu guter Nachbarschaft und rufen zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Hilfe mit dem unabhängigen hebräischen Volk in seiner Heimat auf.
Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag bei gemeinsamen Bemühungen um den Fortschritt des gesamten Nahen Ostens zu leisten.
Unser Ruf ergeht an das jüdische Volk in allen Ländern der Diaspora, uns auf dem Gebiete der Einwanderung und des Aufbaus zu helfen und uns im Streben nach der Erfüllung des Traumes von Generationen – der Erlösung Israels – beizustehen.
Mit Zuversicht auf den Fels Israels setzen wir unsere Namen zum Zeugnis unter diese Erklärung, gegeben in der Sitzung des provisorischen Staatsrates auf dem Boden unserer Heimat in der Stadt Tel Aviv. Heute am Vorabend des Sabbat, dem 5. Ijar 5708, 14. Mai 1948.
Israelische Unabhängigkeitserklärung, 14. Mai 1948 http://en.wikisource.org/wiki/Declaration_of_Independence_%28Israel%29 (09/02/2015)
Protokoll der Wannseekonferenz
Dieser Text setzt sich zusammen aus Auszügen aus dem Protokoll der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942, bei der rund 15 Oberhäupter des Naziregimes für die Bearbeitung der „Endlösung der Judenfrage“ in Berlin zusammenkamen. Die Konferenz fand während des Zweiten Weltkrieges statt, als die Verfolgung, Deportation und Auslöschung von Juden bereits alle europäischen Länder unter deutscher Besatzung betraf.
20.1.1942: Das Wannsee-Protokoll
[Stempel:] Geheime Reichssache
B e s p r e c h u n g s p r o t o k o l l
-
An der am 20.1.1942 in Berlin, Am Großen Wannsee Nr. 56/58, stattgefundenen Besprechung über die Endlösung der Judenfrage nahmen teil:
(…) -
Chef der Sicherheitspolizei und des SD, SS-Obergruppenführer H e y d r i c h, teilte eingangs seine Bestallung zum Beauftragten für die Vorbereitung der Endlösung der europäischen Judenfrage durch den Reichsmarschall mit und wies darauf hin, daß zu dieser Besprechung geladen wurde, um Klarheit in grundsätzlichen Fragen zu schaffen. Der Wunsch des Reichsmarschalls, ihm einen Entwurf über die organisatorischen, sachlichen und materiellen Belange im Hinblick auf die Endlösung der europäischen Judenfrage zu übersenden, erfordert die vorherige gemeinsame Behandlung aller an diesen Fragen unmittelbar beteiligten Zentralinstanzen im Hinblick auf die Parallelisierung der Linienführung.
Die Federführung bei der Bearbeitung der Endlösung der Judenfrage liege ohne Rücksicht auf geographische Grenzen zentral beim Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei (Chef der Sicherheitspolizei und des SD).
Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD gab sodann einen kurzen Rückblick über den bisher geführten Kampf gegen diesen Gegner. Die wesentlichsten Momente bildena) die Zurückdrängung der Juden aus den einzelnen Lebensgebieten des deutschen Volkes,
b) die Zurückdrängung der Juden aus dem Lebensraum des deutschen Volkes.Im Vollzug dieser Bestrebungen wurde als einzige vorläufige Lösungsmöglichkeit die Beschleunigung der Auswanderung der Juden aus dem Reichsgebiet verstärkt und planmäßig in Angriff genommen.
Auf Anordnung des Reichsmarschalls wurde im Januar 1939 eine Reichszentrale für jüdische Auswanderung errichtet, mit deren Leitung der Chef der Sicherheitspolizei und des SD betraut wurde. […]
Das Aufgabenziel war, auf legale Weise den deutschen Lebensraum von Juden zu säubern.
Über die Nachteile, die eine solche Auswanderungsforcierung mit sich brachte, waren sich alle Stellen im klaren. Sie mußten jedoch angesichts des Fehlens anderer Lösungsmöglichkeiten vorerst in Kauf genommen werden.
Die Auswanderungsarbeiten waren in der Folgezeit nicht nur ein deutsches Problem, sondern auch ein Problem, mit dem sich die Behörden der Ziel- bzw. Einwandererländer zu befassen hatten. Die finanziellen Schwierigkeiten, wie Erhöhung der Vorzeige- und Landungsgelder seitens der verschiedenen ausländischen Regierungen, fehlende Schiffsplätze, laufend verschärfte Einwanderungsbeschränkungen oder - sperren, erschwerten die Auswanderungsbestrebungen außerordentlich. Trotz dieser Schwierigkeiten wurden seit der Machtübernahme bis zum Stichtag 31.10.1941 insgesamt rund 537.000 Juden zur Auswanderung gebracht. […]
Die Finanzierung der Auswanderung erfolgte durch die Juden bzw. jüdisch- politischen Organisationen selbst. […] -
Anstelle der Auswanderung ist nunmehr als weitere Lösungsmöglichkeit nach entsprechender vorheriger Genehmigung durch den Führer die Evakuierung der Juden nach dem Osten getreten.
Diese Aktionen sind jedoch lediglich als Ausweichmöglichkeiten anzusprechen, doch werden hier bereits jene praktischen Erfahrungen gesammelt, die im Hinblick auf die kommende Endlösung der Judenfrage von wichtiger Bedeutung sind.
Im Zuge dieser Endlösung der europäischen Judenfrage kommen rund 11 Millionen Juden in Betracht, die sich wie folgt auf die einzelnen Länder verteilen: […] Unter entsprechender Leitung sollen im Zuge der Endlösung die Juden in geeigneter Weise im Osten zum Arbeitseinsatz kommen. In großen Arbeitskolonnen, unter Trennung der Geschlechter, werden die arbeitsfähigen Juden straßenbauend in diese Gebiete geführt, wobei zweifellos ein Großteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird.
Der allfällig endlich verbleibende Restbestand wird, da es sich bei diesem zweifellos um den widerstandsfähigsten Teil handelt, entsprechend behandelt werden müssen, da dieser, eine natürliche Auslese darstellend, bei Freilassung als Keimzelle eines neuen jüdischen Aufbaues anzusprechen ist. (Siehe die Erfahrung der Geschichte.)
Im Zuge der praktischen Durchführung der Endlösung wird Europa vom Westen nach Osten durchgekämmt. […]
Die evakuierten Juden werden zunächst Zug um Zug in sogenannte Durchgangsghettos verbracht, um von dort aus weiter nach dem Osten transportiert zu werden. […]
Der Beginn der einzelnen größeren Evakuierungsaktionen wird weitgehend von der militärischen Entwicklung abhängig sein. Bezüglich der Behandlung der Endlösung in den von uns besetzten und beeinflußten europäischen Gebieten wurde vorgeschlagen, daß die in Betracht kommenden Sachbearbeiter des Auswärtigen Amtes sich mit dem zuständigen Referenten der Sicherheitspolizei und des SD besprechen. […] -
. Im Zuge der Endlösungsvorhaben sollen die Nürnberger Gesetze gewissermaßen die Grundlage bilden […].
Juden müßten so schnell wie möglich aus dem Gebiet des Generalgouvernements entfernt werden, weil gerade hier der Jude als Seuchenträger eine eminente Gefahr bedeutet und er zum anderen durch fortgesetzten Schleichhandel die wirtschaftliche Struktur des Landes dauernd in Unordnung bringt. Von den in Frage kommenden etwa 2 1/2 Millionen Juden sei überdies die Mehrzahl der Fälle arbeitsunfähig.
Staatssekretär Dr. B ü h l e r stellt weiterhin fest, daß die Lösung der Judenfrage im Generalgouvernement federführend beim Chef der Sicherheitspolizei und des SD liegt und seine Arbeiten durch die Behörden des Generalgouvernements unterstützt würden. Er hätte nur eine Bitte, die Judenfrage in diesem Gebiet so schnell wie möglich zu lösen.
Abschließend wurden die verschiedenen Arten der Lösungsmöglichkeiten besprochen, wobei sowohl seitens des Gauleiters Dr. M e y e r als auch seitens des Staatssekretär Dr. B ü h l e r der Standpunkt vertreten wurde, gewiße vorbereitende Arbeiten im Zuge der Endlösung gleich in den betreffenden Gebieten selbst durch zuführen, wobei jedoch eine Beunruhigung der Bevölkerung vermieden werden müsse.
Mit der Bitte des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD an die Besprechungsteilnehmer, ihm bei der Durchführung der Lösungsarbeiten entsprechende Unterstützung zu gewähren, wurde die Besprechung geschlossen.
Auszüge aus dem Protokoll der Wannseekonferenz, 20. Januar 1942
http://www.ns-archiv.de/verfolgung/wannsee/wannsee-konferenz.php
(09/02/2015)
Die Verdammten
Die Verdammten wurde 1943 in Brüssel vom deutsch-jüdischen Künstler Felix Nussbaum gezeichnet. Da Nussbaum mit der Künstlerbewegung Neue Sachlichkeit in Verbindung stand, verließ er nach der Machtergreifung Hitlers 1933 Deutschland und flüchtete zuerst nach Italien und später nach Belgien. Nach seiner Festnahme und Verhaftung in Frankreich lebte er sieben Jahre versteckt in Brüssel bis zu seiner Denunziation durch einen Nachbarn. Nussbaum und seine Frau wurden beide nach Auschwitz deportiert. Er starb dort im Sommer 1944. Während seiner Zeit in Brüssel malte er einige allegorische Kunstwerke, u.a. Die Verdammten und Triumph des Todes. Auf beiden Bildern ist der Zustand der Juden im von Nazis beherrschten Europa dargestellt. Die Verdammten zeigt Nussbaum selbst inmitten anderer wachsähnlicher Figuren in Gefangenschaft, verfolgt vom Tod.
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(09/02/2015)
Darstellung der Verteilungen der jüdischen Bevölkerung auf der Welt auf einer Karte, länderspezifisch, 2010
Auf der Karte ist die Verteilung der jüdischen Bevölkerung auf der Welt im Jahr 2010 dargestellt. Die Karte wurde am 25. Juli 2012 im Wochenmagazin The Economist veröffentlicht. Die Karte zeigt den Zustand der jüdischen Bevölkerung, die weltweit auf 13.580.000 Menschen geschätzt und auf die verschiedenen Länder und Weltregionen verteilt dargestellt wird. Die Hauptregionen mit dem größten Anteil jüdischer Bevölkerung im 21. Jahrhundert befinden sich in Israel, Nordamerika und in geringerem Maße in Westeuropa.
Unter der Karte befindet sich eine Graphik, die die Verteilungsveränderungen der jüdischen Bevölkerung in den unterschiedlichen Weltregionen seit 1900 darstellt. Insbesondere die bedeutende Reduzierung der jüdischen Bevölkerung nach dem von den Nazis verursachten Völkermord wird betont. In der Graphik werden auch die Hauptveränderungen in der Bevölkerungsverteilung dargestellt, u.a. auch der drastische Bevölkerungsabfall in Europa, insbesondere in Osteruropa, und der damit einhergehende Bevölkerungsanstieg in Israel und Nordamerika.
Leider findet der fortschreitende Rückgang der Juden in arabisch-muslimischen Ländern seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Begleittext und der Darstellung kaum Erwähnung.
http://www.bbfrance.org/UNE-CARTE-DU-JUDAISME-ACTUEL_a247.html