1. Liturgien und Orte der Gottesanbetung

Einführung
Liturgie ist ein Terminus aus dem politischen Geschehen der antiken griechischen Stadtstaaten, wo er den für die reichsten Bürger verpflichtenden öffentlichen Dienst des Abhaltens von Gottesdiensten für die Bürger und die polis bezeichnete. In der Septuaginta (der griechischen Übersetzung der jüdischen Schrift) wurde der ursprüngliche Terminus für den Dienst im Tempel von Jerusalem gebraucht. Später wurde er auch von Christen verwendet, um die Gesamtheit und Ordnung der Handlungen und Riten des Gottesdienstes zu bezeichnen.
Die drei größten Konfessionen – Katholiken, Orthodoxe und Protestanten – haben jeweils eigene Liturgien und Orte der Gottesverehrung. Dieser Abschnitt behandelt die wichtigsten Orte christlicher Gottesanbetung im Überblick.
Quelle 1

Ikonostase in einer östlich-orthodoxen Kirche

Abgebildet ist das Innere einer Kirche des orthodoxen Klosters in Kiew, dessen Name „Höhlenkloster“ bedeutet. Das Kloster ist eine Lavra, ein hervorstechendes Zentrum der Gottesverehrung, und wurde 1051 gegründet. Es fungiert als Residenz des Primaten der ukrainisch-orthodoxen Kirche (unter dem Patriarchat Moskaus), in der Stadtmitte von Kiew. In der Allerheiligenkirche, einer der drei in dem Komplex, findet sich diese Ikonostase, deren Reichhaltigkeit gegenüber den weißen Wänden hervorsticht.

Höhlenkloster Kiew (Pechersk Lavra). Foto von Jorge Lascar. Entnommen von:
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Quelle 2

Das Innere einer protestantischen Kirche

Die protestantische Kirche von Orange in Südfrankreich war einst eine Dominikanerkirche aus dem späten 16. Jahrhundert, welche den Protestanten von Napoleon übertragen wurde. Der Altar ist ein einfacher Tisch vor der Kanzel, von deren Rückseite ein nacktes Kreuz herabblickt; es erinnert an den Tod Jesu, betont aber gleichzeitig dessen Auferstehung. Auffällig ist das ungeschmückte Interieur.

Protestantische Kirche von Orange (Frankreich). Foto von Jean-Louis Zimmermann.
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Quelle 3

Kanzel einer katholischen Kirche

Der Kollegiatsstift, ebenfalls in Südfrankreich liegend, war ursprünglich im romanischen Stil gehalten. Oft wurde er Änderungen unterworfen, vor allem während des 17. Jahrhunderts, als er ein reichhaltiges Dekor ähnlich dem der italienischen Kirchen erhielt. Das Foto zeigt die Apsis, die mit ihrer reichhaltigen Holzauskleidung ein immenses Altarelement darstellt.e.

Kollegiatsstift Notre-Dame des Anges, l’Isle-sur-la-Sorgue (Frankreich).
Foto von Jean-Louis Zimmermann. Flickr.
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